Michael Ernst 24h Schwimmen

16. Januar 2018 Aus Von Non-Stop-Ultra

(Quelle für Text und Foto: „Allgemeine Zeitung Coesfeld“ vom 16. Januar 2018)

Nach 2015, 2016 und 2017 machte Michael Ernst, Non-Stop-Ultra-Mitglied und Coach der SCC-Nachwuchsgarde, seinen vierten Einzelsieg beim 26. Coesfelder 24h-Schwimmen mit 40.700 km perfekt. Zweiter wurde Frank Jungesblut vom Tri-Team Selm mit 30,200 km. 

  

  Kathrin Lembeck, Michael Ernst und Charline-Marie Wittkamp

Nach 24 Stunden harter Plackerei stieg Michael aus dem Becken, schüttelte sich und meinte dann mit einem leisen Grinsen: „Meine Arme tun mir weh! Ich glaube, ich hab’ einen Wasserschaden.“ Michael Ernst (54), der souveräne Einzelsieger, war geschafft, doch seinen Humor hatte er nicht verloren. Der SCC-Trainer war zwar deutlich unter seinem Vorjahresergebnis geblieben. Das kratzte ihn allerdings herzlich wenig. „Ein gutes Pferd“, scherzte er, „springt nur so hoch, wie es muss.“ 2017 hatte Ernst 47,4 km gesammelt, zwölf Monate später „bloß“ 40,7 km. Woran hat’s gelegen? „Ich vergangenen Jahr hab’ ich geknautscht.“ Damals hatte er alles gegeben. „Nachts habe ich diesmal gemerkt, dass ich nicht mehr so frisch war.“ Daher hatte er ein wenig den Gang rausgenommen, zumal sein männlicher Mitstreiter, Frank Jungesblut, meilenweit hinter ihm lag und die erste Frau, Helga Linnenbaum, auf und davon war. „Und dann schüttest du keine Endorphine aus.“ Ohne Glückshormone schob Michael Ernst im CoeBad quasi „Dienst nach Vorschrift“, ja, er machte nicht mehr als nötig, „um zumindest die 40 Kilometer zu knacken“. Deshalb war er nach dem Wettkampf auch nicht fix und alle, wie noch 2017. Annette, seine Frau, war zwischendurch vor Ort, um zu schauen, wie’s ihrem Göttergatten geht. „Sie sagte, dass ich besser aussehe als im Vorjahr“, berichtete Michael Ernst von ihrem kurzenTreffen am Beckenrand, „und sie meinte nicht den Schwimmstil…“ Nach seinem erneuten Erfolg gönnte er sich einen Schluck aus der schnellen Pulle („Nur Wasser. Ehrenwort!“) und nahm noch ein Lutschbonbon, denn: „Mein Hals tut weh, als wäre eine Erkältung im Anmarsch. So ein 24-Stunden-Schwimmen macht dich fertig.“

Michael Ernst staunte über die schnellste Frau Helga Linnenbaum, die in den 24 Stunden 68,200 km sammelte. „Die Frau ist spitze. Die Leistung von Helga Linnenbaum ist unglaublich“, betonte er und stellte sein geballtes Fachwissen unter Beweis. „Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern gab es noch nie ältere Sieger: Helga ist 50, ich bin 54“, verkündete er, „die ältesten Sieger waren bislang Elke Strakeljahn 2013 und der leider viel zu früh verstorbene Begründer dieses 24-StundenSchwimmens, Wolfgang Kemmerling, der 2005, mit 50 Jahren, gewonnen hat.“ Woher Michael Ernst diese Daten hat, gab er auch preis: „Hab’ ich vor ein paar Tagen frisch gegoogelt.“