Ultra Trail

28. Juni 2016 Aus Von Non-Stop-Ultra

Dolomiten – an was denkt man da? Natürlich an die drei Zinnen und an das Dreigestirn der Tofane. Der Lavaredo Ultra Trail ist mit seiner zehnten Austragung mittlerweile ein Klassiker, der mit 119 Kilometern und 5850 Höhenmeter genau durch diese berühmten Felsformationen führt.

Streckenprofil:

         

Gestartet wird Freitagabend um 23:00 im ehemaligen Olympiastädtchen Cortina d‘ Ampezzo. Die Zeit vor dem Start  habe ich in einem Kaffee überbrückt, da es stark regnete. Glücklicherweise hörte es pünktlich zum Start aber wieder auf zu regnen. Allerdings war der Marktplatz mittlerweile sehr gut gefüllt und ich musste mich hinten einordnen. Aber dies sollte kein Problem sein, das Rennen ist ja noch lang.

Vor dem Start:

             

Insgesamt ist die Strecke im ersten Abschnitt relativ einfach, d.h. nicht sehr technisch. Meistens bewegt man sich auf Forstwegen und man findet mit den Stöcken einen guten Rhythmus. Im Flachen und bergrunter wechselte ich immer wieder zum Laufen und konnte so von Verpflegung zu Verpflegung Boden gut machen. Leider war ich etwas zu spät, um die „Drei Zinnen“ bei Sonnenaufgang zu sehen, aber es war trotzdem ein tolles Erlebnis in diese phantastische Alpenwelt einzutauchen. 48,5 Kilometer sind geschafft, ich liege mittlerweile auf Position 126 und konnte seit Kilometer 33 bereits 45 Plätze gutmachen. 

             

Jetzt folgte ein 10 Kilometer Downhill  bei dem 1000 Höhenmeter zerstört wurden. Unten angekommen, ging es gleich wieder 5 Kilometer leicht steigend weiter, glücklicherweise war es zu diesem Zeitpunkt noch sehr wolkig und die Sonne prallte nicht ins Tal. Bei Kilometer 66 kam die nächste Verpflegung, hier konnte man einen Kleiderbeutel deponieren. Ich wechselte das Shirt, tauschte die Stirnlampe gegen meine neue Bigwave Sonnenbrille und füllte meine Essreserven wieder auf und dann ging es weiter. Jetzt war ich schon 8:30 Stunden unterwegs. Es folgte der nächste Anstieg und sofort wieder der nächste Downhill. Mittlerweile war es zeitweise schon sehr leer auf der Strecke, aber das sollte sich bald ändern.

               

                                             

Etwa bei Kilometer 80 mussten wir uns die Strecke mit den Läufern des Cortina Trails teilen (47 Kilometer / 2750 Höhenmeter) und es wurde leider sehr voll auf der Strecke. Zudem wurde es jetzt viel technischer, bzw. man lief auf wesentlich schmaleren Pfaden. Leider kam ich jetzt ziemlich aus dem Rhythmus mit meinen Stöcken, das Überholen war berghoch und bergrunter plötzlich sehr anstrengend. Ich versuchte, den Ärger zu verdrängen und mich an der tollen Landschaft zu erfreuen. Mittlerweile lief es bei mir berghoch besser als flach oder bergrunter. Ab der letzten Verpflegung habe ich mich nochmals richtig zusammengerissen und spielte meine mittlerweile recht guten Downhill Fähigkeiten aus und flog regelrecht die letzten Kilometer ins Ziel (zumindest fühlte es sich so an). Nach 16:36:25 Stunden durfte ich mich somit als 62. Gesamt in die Ergebnisliste eintragen und meine Finisherweste in Empfang nehmen.  Im Ziel wartete ich dann noch auf ein paar Freunde und wir beendeten den langen Tag mit einer Pizza.

Im Ziel:

               

Alles in allem kann ich den Lauf nur empfehlen. Allerdings eignet sich die Gegend bestimmt auch sehr gut zum Rennradfahren. Ich muss gestehen, ich wäre gerne noch ein paar Tage geblieben, um die Beine wieder locker zu radeln.

                                                       Euer Carsten